"Broken Tackle" von Sir Hubert von Herkomer 1891. Fünf Jahre vor Vereinsgründung schuf der Ausnahmekünstler und Erbauer des Muttertums diese Druckgrafik, die einen Jungen mit Angelgerät vor der (spiegelverkehrten) Stadtsilhouette zeigt. 

Verbunden mit Landsberg seit 1896

Die Geschichte des Bezirksfischereivereins Landsberg am Lech e.V. verbindet Tradition mit Zukunft. Als einer der ältesten Vereine im Landkreis sind wir bis heute ein wichtiger Teil der Stadtgeschichte.

Gründung und erste Jahrzehnte

Der „Fischereiverein für Landsberg und Umgegend“ wurde am 29.2.1896 von zwölf Bürgern im damaligen Gasthof Zederbräu gegründet. Ziel des Vereins war vor allem die Förderung von teichwirtschaftlichen Interessen. Ein Gründungsmitglied war ein Vorfahre der Fischzucht Sandau, die ihre Produkte bis heute auf dem Landsberger Wochenmarkt verkauft und den Verein seit Jahren mit Besatzfischen beliefert. Aus den ersten Jahren des Vereins gibt es leider so gut wie keine Aufzeichnungen.

Erst aus dem Jahre 1913 finden sich Dokumente, die zeigen, dass der Verein bereits auf 58 Mitglieder angewachsen war, mit 1.184,52 Goldmark ein beachtliches Vermögen erwirtschaftet hatte und ins Vereinsregister aufgenommen worden war. Die Versammlung fand im Landsberger Hotel „Goggel“ statt und „am Fischessen, dessen bekannte Güte allgemein befriedigte, beteiligten sich 17 Herren“ (Oberbayerischer Generalanzeiger vom 5.3.1913).

Auch aus den Folgejahren bis nach dem zweiten Weltkrieg sind nur wenige Aufzeichnungen überliefert. Was jedoch bekannt ist: Der Verein war immer noch auf die Förderung der Fischzucht ausgerichtet, doch nahm auch das Interesse an der Angelfischerei zu. Diese war zur damaligen Zeit aufgrund des Aufwands und der Kosten noch auf einen kleineren Personenkreis beschränkt. 1941 wurde ein Pachtvertrag mit dem Finanzamt für die Lech-Strecke Kaufering - Scheuring geschlossen. Das Gewässer ist bis heute Vereinsgewässer des BfVLL.

 

Vereinsgeschichte nach 1945

Bedingt durch die Opfer des zweiten Weltkrieges hatte der Verein nach Kriegsende nur noch wenige Mitglieder. Zudem lag das alleinige Recht zur Fischereiausübung für zwei Jahre in den Händen der amerikanischen Besatzungsmacht. Ab 1947 erwachte der Bezirksfischereiverein Landsberg wieder zum Leben und das Interesse am Angeln in der Bevölkerung nahm zu. 

Der Verlorene Bach bei Weil war damals Vereinsgewässer und galt in den frühen Jahren als viertbestes Salmoniden-Gewässer in Oberbayern. Nach zwei größeren Umweltsünden aus Industrie und Militär, bei denen durch das Einleiten giftiger Chemikalien massenhaft Fische verendeten, wurde der Verlorene Bach 1974 abgegeben.

1971 konnte nach langem Bemühen des Vereins die Lech-Strecke zwischen Pitzling und Landsberg gepachtet werden (die heutige Stufe 15). 1979 wurde der Penzinger Weiher (heute Kerler Weiher) gekauft. 1980 schließlich erhielt der Verein die Pacht für den damals im Volksmund „Prominentenstrecke“ genannten Abschnitt mitten in Landsberg von der Karolinenbrücke bis zur Sandauer Brücke, unsere heutige untere Fließstrecke.

Der BFVLL heute

Über die Jahre ist unser Verein auf über 300 Mitglieder gewachsen. Mit der Mitgliederzahl haben wir auch unsere Ziele um die Hege und Pflege des Lebensraums Wasser erweitert. Heute sind wir in Sachen Naturschutz und ökologischer Bildungsarbeit eine feste Größe in der Stadt Landsberg am Lech und im Landkreis. So betreuen unsere Vereinsmitglieder aktiv die neu errichteten Fischaufstiegsanlagen am Lech. Wir bringen regelmäßig Kies in den Lech ein, was die Laichmöglichkeiten heimischer Lech-Fische enorm verbessert. Und wir geben unsere Werte und unsere Tradition im Rahmen der Jugendarbeit an junge Fischerinnen und Fischer weiter.

Im Jahr 2024 überlies die Stadt Landsberg das Aquarium am Wildpark mit dazugehöriger Fischaufzuchtanlage dem Verein, der nun eines der Landsberger Wahrzeichen betreut und bedrohte Fischarten zur Auswilderung heranzüchtet. Und dies mitten in der Altstadt, in unmittelbarer Nähe zum Lech, dem wir seit nun fast 130 Jahren verbunden sind.

 

 

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